Abgrenzung des abbauwürdigen Gesteinskomplexes

Die Erkundung einer Lagerstätte zielt auf die Abschätzung ihrer Höffigkeit. Die Aufgabe der Geophysik besteht darin, den geologischen Untergrund in einem wirklichkeitsnahen Schichtenmodell so abzubilden, daß potentiell abbauwürdige Gesteinskomplexe von ihrer Umgebung unterschieden werden können.

Meist hat man Erkenntnisse aus geologischen Erkundungsbohrungen neben den Aufschlüssen des laufenden Betriebs zur Verfügung. Beide reichen aber oft nicht hin, die räumliche Ausdehnung des Lagerstättenkörpers, wie für ein Explorationsvorhaben erforderlich, zu beschreiben.

Die klassische Methode, punktuell gültige Aussagen hohen Informationsgehalts auf einer Fläche durch ein mehr oder weniger enges Raster weiterer Bohrungen zu verdichten, ist bei geringerem Aufwand nicht selten ungenau, bei großer Bohrdichte aber meist unwirtschaftlich. Zumal, wenn geologische Störungen die Homogenität einer Ton- oder Festgesteinslagerstätte beeinträchtigen, wenn letztere z. B. durch Erdfälle betroffen ist oder Kies-und-Sandkörper eine granulometrisch-stoffliche Vermischung aufweisen.

Flächenerkundung durch Geophysik

Geophysikalischen Untersuchungsmethoden, die eine flächenhafte Erkundung oberflächennaher Lagerstätten (< 30 m unter GOK) anstreben, kommt in der Praxis wachsende Bedeutung zu. Auch bei geologisch komplizierteren Lagerungsverhältnisse bieten sie noch eine effektive und kostengünstige Lösung, um die Lagerstätte zu beschreiben.