VSP-Messungen erfolgen, indem die seismischen Signale der Quelle an der Oberfläche durch Geophone in einer Sonde im Bohrloch, die über die gesamte Bohrlochtiefe vertikal verfahren wird, tiefenabhängig aufgezeichnet werden.
Wenn auch die Charakteristik der aufgezeichneten seismischen Ereignisse die gleiche ist wie bei der Oberflächenseismik, führt die andersartige Messgeometrie beim VSP zu gänzlich anderen Ergebnissen.
Das Besondere dabei ist, dass die Sonde nur Signale aufnehmen kann, die sie auf einem ausgezeichneten Strahlenweg, der den Gesetzes der seismischen Reflexion folgt, erreichen. Die reflektierten Signale der Oberflächenmessung dagegen, erreichen letztlich, je nachdem an welchen Schichten reflektiert oder anderweitig umgelenkt, zu unterschiedlichen Laufzeiten die an der Oberfläche aufgestellten Geophone der Messauslage.
Ziel des Messverfahrens
Durch Isolierung eines Anteils des Wellenfeldes, das aus dem Signalbild der Messaufnahme gewonnen wird, erhält man im Idealfall das geologische Modell des Schichtenaufbaues im Untergrund.
Die Tiefenlage von Horizonten und deren Amplitudenstärke lassen sich direkt bestimmen. Da zusätzlich die Laufzeit dargestellt wird, zu der die Signale an den Schichtgrenzen reflektiert wurden, stehen alle Informationen zur Verfügung, um eine pseudo-seismische Darstellung zu erzeugen. Zudem lassen sich multiple Reflexionen als solche identifizieren.
Bohrlochsonde
Die Sonde enthält 3-Komponentengeophone, die orthogonal in x-, y- und z-Richtung ausgerichtet sind. Bei jeder Messung wird die Sonde mittels einer besonderen Vorrichtung auf der gewünschten Messtiefe arretiert, das SH-Wellenquellsignal emittiert, und das empfangene seismische Signal getrennt nach seinen Vertikal-, Radial- und Transversalanteilen aufgezeichnet.